Das Finale: Endzeit

Die Ausgangslage

Vom Blick auf den Timer für die Angabe der Spielzeit dürfte manchem vielleicht schwindelig werden. Aber jetzt ist es endlich soweit, das Finale von „Divinity: Original Sin 2“ beginnt. Einige der vorausgegangenen Handlungen haben einen Einfluss vor allem auf die anwesenden Figuren in Lucians Grab. Zunächst wären da eure Verbündeten, die auf der Rachefürstin mit euch durch die Kapitel gereist sind. Je nachdem wen ihr für die Reise eingeladen habt können dies sein: Maladie, Gareth, Almira und Tarquin. Diese Figuren empfangen euch im Vorraum zur Krypta und beten bzw. buffen eure Gruppe. 

Der nützliche Effekt davon ist, dass ihr für Quellenzauber keine Quellenmagiepunkte mehr benötigt. Überdenkt also eure gelernten Zauber für den bevorstehenden, sehr langen Kampf, und nehmt eventuell eine Neuordnung vor. Verteilt außerdem einen Vorrat an Wiederbelebungsschriftrollen unter den Gruppenmitgliedern, damit ihr immer Zugriff auf die Schriftrollen habt. Speichert den Spielstand mit diesen speziellen Einstellungen, bevor ihr schließlich dem gar nicht so toten göttlichen Lucian, Dallis und Braccus Rex im Hauptraum gegenübertretet.

Zunächst folgt ein längerer Dialog mit Lucian und Dallis. Einige mehr oder weniger bekannte Geheimnisse über den Göttlichen und dem Hammer Dallis werden dabei gelüftet. Außerdem geht vom dem an Dallis‘ Kette gelegten Vredemann / Braccus Rex etwas merkwürdiges Bedrohliches aus. Als Erstes wird von euch eine Entscheidung erwartet, ob ihr euch zum Wohle Rivellons opfern wollt – oder nicht. Die folgenden Abschnitte zeigen euch die Auswirkungen der jeweiligen Entscheidung. Weitere Entscheidungsmöglichkeiten ergeben sich nach dem finalen Kampf.

Variante 1: Die eigene Quellemagie opfern

Kaum habt ihr die Entscheidung verkündet, euch und eure Freunde selbstlos für die „gute Sache“ zu opfern, befreit sich der Irre Braccus Rex von Dallis‘ magischer Fessel. Die Folge davon ist, dass ihr zusammen mit Lucian und Dallis als Verbündete gegen Braccus Rex kämpft. Braccus Rex hingegen ruft den Gottkönig zu Hilfe, der daraufhin keinen geringeren als der gigantische Krake aus dem Prolog auf der Bildfläche erscheinen lässt. Der Krake selbst zaubert nun die Verschworenen des Gottkönigs herbei, denen ihr in früheren Boss-Kämpfen begegnet seid: z.B. Linder Kemm, der Bleiche Mann oder Isbeil sowie weitere Fieslinge des Schwarzen Rings. 

Der Krake kann nur mit Fernangriffen oder Magie getroffen werden. Mit der Fertigkeit „Leerenerwachten verzaubern“ aus der Nebenquest „Erbarmen bedeutet Macht“ könnt ihr aber das Biest unter eure Kontrolle bringen. Das Hauptziel jedenfalls ist Braccus Rex: denn sobald der Quellenkönig besiegt ist, zerfallen der Krake, die Lakaien des Gottkönigs und alle weiteren Kreaturen der Leere sofort zu Staub. Nach dem Kampf überlässt man dann plötzlich doch euch die Wahl, wie mit der Quellenmagie verfahren werden soll.

Variante 2: Die eigene Quellemagie nicht opfern

Möchtet ihr bei dem tollen Plan von Lucian und Dallis nicht mitspielen, und damit die Gruppe zu opfern, beginnt der Kampf. Jedoch mit einem Unterschied: ihr kämpft alleine gegen alle anderen Anwesenden in der Krypta. Verzettelt euch dabei nicht, denn ihr müsst zuerst nur Lucian oder Dallis ins Jenseits befördern. Überlegt euch also, ob ihr gegen den Nahkämpfer Lucian oder die Zauberin Dallis bessere Chancen habt. Sobald einer der beiden vernichtet wurde, befreit sich Braccus Rex von der magischen Kette, die ihn an Dallis gebunden hat. 

Nun erscheint durch die Hilfe des Gottkönigs wie bei Variante 1 der Krake, der weitere Kreaturen beschwört, und der Kampf geht weiter. Beachtet dabei, dass alle Überlebenden Feinde aus dem ersten Kampf nach wie vor mit von der Partie sind – jedoch greifen sie auch Braccus Rex und dessen Verbündete an. Wie bei Variante 1 könnte auch hier der Zauber „Leerenerwachten verzaubern“ sich als sehr nützlich gegen das Monster erweisen. Konzentriert euch auch bei dieser Variante vor allem auf Braccus Rex, da mit diesem buchstäblich alles steht oder fällt. Und ohne die anwesenden Verschorenen, Mitgliedern des Schwarzen Rings und sonstige Leerenkreaturen ist die Vernichtung von Dallis oder Lucian deutlich einfacher, falls diese zu dem Zeitpunkt noch am Leben sein sollten.

Variante 3: Der Doktor…

In der Nebenquest „Anweisungen des Doktors“ wurde euch im Schwarzen Haus von Arx die Möglichkeit angeboten, mit dem Dämon Adramahlihk einen Pakt einzugehen. Diese Vereinbarung wird während dem Finale wirksam, sobald Braccus Rex in der einen oder der anderen oben beschriebenen Variante getötet wurde. In diesem Augenblick erscheint der Dämon auf der Bildfläche und tötet Dallis und Lucian, falls diese zu diesem Zeitpunkt noch am Leben sind. Ihr werdet an den Pakt erinnert, und dass ihr euch nun entscheiden müsst.

Tötet ihr wunschgemäß die Gruppenmitglieder, wird der Doktor den Gottkönig verbannen. Zusammen mit dem Dämon regiert ihr als Götter über Rivellon. Lehnt ihr es hingegen ab, eure Freunde umzubringen, dann tötet Adramahlihk euren Hauptcharakter. Anschließend müsst ihr mit der restlichen Gruppe gegen den Dämon bis zum bitteren Ende kämpfen.

Die möglichen Enden der Geschichte

Wenn die gesamte Konkurrenz um den göttlichen Aufstieg beseitigt wurde steht am Ende die letzte Entscheidung zu diesem Thema an: Wollt ihr ein Gott sein oder nicht? Solltet ihr diese Gelegenheit ablehnen, wird der hämische Gottkönig die gesamte Welt und euch versklaven. Das Spiel wird in diesem Fall auf der Rachefürstin mit einem deprimierenden Epilog ausklingen.

Solltet ihr euch für die Göttlichkeit entscheiden, gibt es dazu drei Möglichkeiten zur Auswahl. Diese bestimmen das weitere Schicksal Rivellons, das in verschiedenen Szenen im Epilog auf der Rachefürstin erzählt wird. Im Folgenden sind das: 

  • Als Gotterweckter nehmt ihr das Schicksal an und steigt zur neuen Göttlichkeit auf. Zusammen mit den vereinten Kräften Rivellons drängt ihr den Gottkönig und dessen Armee aus der Welt – jedoch verbleibt ein winziger Spalt zur Leere offen… eine Rückkehr des Gottkönigs möglich. Je nach eigener Spielerfahrung in den Kapiteln 4 und 6 könnt ihr Windegos persönliches Schicksal beobachten.

  • Alternativ könnt ihr die gesamte göttliche Quellenenergie auf Rivellon verteilen, um sozusagen jeden Bewohner Rivellons Quellenmagie-Kräfte zu verleihen. Einerseits wird durch die geballten Kräfte der Gottkönig für immer aus der Welt verbannt, worauf eine Epoche des Friedens anbricht. Irgendwann jedoch wird der Frieden bröckeln, und die alten Machtkämpfe brechen wieder aus.

  • Schließlich könntet ihr die die gesamte Quellenergie aus der Welt tilgen, um den Spalt zur Leere damit endgültig zu verschließen, und damit auch eure eigenen magischen Kräfte für immer aufgeben. Dieses selbstlose Opfer wird von den Einwohnern Rivellons hoch geschätzt, und ihr werdet als Helden verehrt. Bei dieser Variante würde außerdem Windego von der Knechtschaft des Gottkönigs befreit, solltet ihr für sie während Kapitel 6 nicht einen Eidbrecher besorgt haben.

Sonstige Auswirkungen im Finale

Wird mit Fane gespielt, erhält dieser noch zwei individuelle Entscheidungsmöglichkeiten. Fane kann sein Volk der Ewigen aus der Leere retten, indem der Gottkönig für alle Ewigkeit in der Leere eingeschlossen wird. Das würde die Rückkehr der Ewigen nach Rivellon ermöglichen. Alternativ kann Fane sich beim Gottkönig rehabilitieren, wenn er diesen aus der Leere befreit. In beiden Fällen wird allerdings die sterbliche Bevölkerung Rivellons durch die Ewigen versklavt, was euch einen entsprechend negativen Ruf in der Welt einbringt.

Wenn ihr das Phönix-Ei von der Küste des Schnitters aus der Nebenquest „Der hässliche kleine Vogel“ nicht gegessen habt, gibt es noch eine kleine Überraschung im Finale. Aus dem Ei wird ein kleiner Phönix schlüpfen, wenn ihr euch im Epilog mit den Gruppenmitgliedern über das überstandene Abenteuer unterhaltet.

Damit habt ihr die Abenteuer und Herausforderungen in „Divinity: Original Sin 2“ erfolgreich gemeistert. Herzlichen Glückwunsch!